Dienstag, 10. März 2015

Das Schwimmbad

Ich kann mich noch gut daran erinnern, jeden Mittwoch Nachmittag war ich mit meinen  Klassenkollegen in diesem Schwimmbad, wir sollten das Schwimmen lernen und die Angst vor dem Wasser verlieren. 
Manchmal habe ich es gehasst , manchmal auch geliebt.
Doch letzten Endes konnte ich Schwimmen und wollte nie mehr aus dem Wasser heraus.
 Schon von Außen bildet das alte Bad ein trauriges Bild , abgesichert mit Metall .
 Ich musste sofort an den Sarkophagin Tschernobyl denken .
 Der Kiosk verkauft leider keine Gummibärchen an durchgeweichte Kinder und die Kasse stimmt    wohl sein einigen Jahren nicht mehr.


 Die Metallplatten lassen leider kein Lichtschein durch , dadurch war ich gezwungen mich im Dunkeln umziehen und zu duschen. 
Ich erinnere mich noch an unser Gelächter in den Umkleiden , was je durch einen knurrigen Erwachsenen unterbrochen wurde . 
"Immer diese langweiligen Alten !"
Die Ruhe hält bis jetzt an.





 Die Idee eine Eislaufhalle aus dem Gebäude zu machen wurde ziemlich schnell wieder verworfen.
 Skater oder BMX Parks waren im Gespräch doch die Jugend entschied sich sowieso dafür sich mit ordentlich dort auszutoben womit das Bad nun Abrissreif ist .


 Auf der Suche nach der damaligen Sauna , die wir als Kinder nicht betreten durften , kam ich dann  in den gigantischen Keller , Rohre , Hebel und Räder , Chemikalbehälter , Unterkünfte und Dunkelheit . Endlos steige ich über Rohre , unter Rohre , neben Rohre , langsam komme ich mir verloren vor ...inmitten der Dunkelheit . 
Gott sei Dank habe ich als junger Hüpfer niemals die Sauna gesucht.


Nach kurzer Zeit fand ich meinen Ausgang wieder , ich fühlte mich wie Mario wenn er aus einer der grünen Rohre heraus rutscht.
Ich ließ den Blick nocheinmal über den Badebereich schweifen. Im großen Becken , wo die Schwimmer ihre Runden zogen . 
Hinüber zum Nichtschwimmerbecken indem ich mit allen anderen Nichtschwimmern mutig den Kopf unter das  Wasser gehalten habe. Hinüber zum Babybecken wo junge Mütter fröhlich mit ihren Sprösslingen planschten.
Der Stillstand kommt einen befremdlich vor , besonders wenn man weiß wie hektisch und Laut es einst dort war.

Mittwoch, 4. März 2015

VEB Gardine Plauen




Spitzen Stadt  Plauen , einst eine Hochburg in Sachen Textilverarbeitung und Herstellung.
Die einst hochmodernen Volkseigenen Betriebe, große Arbeitgeber und Motor der Stadt liegen heute vergessen zwischen neuen Kaufhäusern und aufpolierten Wohnquartieren .


Verwitterung

Langsam trete ich über den Parkplatz in Richtung der alten Fabrik.
Der Stilstand hat seine Spuren hinterlassen, kaputte Scheiben , abgefallener Putz , Müll und Graffitis.
In Gedanken stelle ich mir vor wie tausende Frauen und Männer an mir vorbei laufen...Schichtbeginn.


Scheinwerfer Kaputt

Raucherpause

Klassik

TÜV abgelaufen
Nur in Gedanken kann man sich vorstellen wie laut es sein musste als die Maschinen nonstop Autobahnen an Textilien durch schoben .Wie die Arbeiter an ihren Maschinen saßen und über ihren
Ausflug an die Ostsee berichteten.
Langsam laufe ich über den gebrochenen Boden ...Säule für Säule durch die gigantische Halle.
Jeder Schritt durchbricht die Ruhe und hallt durch den Raum.
Langsam versetze ich mich in die Zeit zurück , der Hörsinn schärft sich , jedes Geräusch wird hörbar.
"TZZZZ ...TZZZZZ" , ein Anruf ....Mist.
Stillgestanden

Am rostigen Hebel sitzen




Mondlandung

 Die Architektur ist einfach gehalten , die Stockwerke gleichen einander fast perfekt.
 Nur kleine Details verraten still den einstigen Arbeitsablauf .
 Ganz oben finde ich eine Art Kantine mit Küche , hier war auch der neue Spielplatz für Graffitikünstler. Früher Essen, heute Sprühen. Doch es bietet sich eine herrliche Aussicht auf Plauen.
Karriereleiter

Kantine

Hygienevorschrift


Keine Lieferung heute

Suche Panzerknacker

Flaschengeist ausgezogen
 Und dann war meine erste Schicht schon vorbei , langsam lief ich die Treppen herab.
 Noch einmal kurz die Ruhe einfangen bevor es wieder hinaus geht in die warme Sonne.
 Schnell vom Gelände geschlichen und meine erste Schicht war vorbei.
Duschen und Aufwiedersehen